Teil 1: Ausrüstung und Tipps zur Durchführung
Ob Probleme mit der Tiefenschärfe oder schwierige Lichtverhältnisse im Mundraum – die Dentalfotografie hält so manche Herausforderung bereit. Doch eins ist klar: Kaum ein Marketinginstrument ist so eindrucksvoll wie die gelungene Präsentation der eigenen Behandlungsergebnisse. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, einen genauen Blick auf diesen Themenkomplex zu werfen und erst dann auf den Auslöser zu drücken.
Zum Einstieg in die Materie haben wir für euch ein paar grundsätzliche Tipps zur benötigten Ausrüstung und zur Vorgehensweise zusammengestellt:
Ausrüstung:
- lichtstarkes Objektiv (105 mm, idealerweise mit Makro-Funktion) und ein flexibles Blitzsystem (Lateral- bzw. Zangenblitzsystem für Spiegelreflexkameras)
- Ringlichtsystem für Kompaktkameras
- Spiegelset (Glasspiegel)
- unterschiedlich große Haken/ Wangenabhalter
Anforderungen an das Kamerasystem:
- Einhandbedienung sollte möglich sein (kein Stativ)
- gute Gewichtsverteilung (leichtes Objektiv, kleine Blitze, keine Kabel)
- Abbildung im Sucher sollte identisch mit dem Abbildungsgegenstand sein
Wichtige Tipps und Hinweise:
- „optisches Gesetz“: Je geringer der Objektivdurchmesser (hohe Blendenzahl) desto besser die Tiefenschärfe!
- Auflösung: ab 2 (4-6) Millionen Pixel sind ausreichend
- Das tatsächliche Fotografieren sollte möglichst schnell vonstattengehen, d.h. die Kamera sollte griff- und einsatzbereit sein und die Assistenz sollte wissen, wie die Spiegel (möglichst patientenschonend) gehalten werden.
- Ist die richtige Einstellung gefunden, sollte man am besten direkt eine Fotoserie machen (ggf. mithilfe der Serienbild-Funktion) und danach aussortieren. Nach jedem Auslösen einzelne Bilder zu begutachten ist oftmals einfach zu zeitraubend.
Standardisierte Abbildungsmaßstäbe wählen:
Porträt:
-> 1:15 bis 1:10 (bei Kindern)
Zahnreihen:
->Okklusalansicht 1:2
->Frontalansicht 1:1,5
->Seitenansicht 1:1,25
- Brennweite: Für Mundaufnahmen sind Brennweiten von 100-110 mm optimal, da ab ca. 80 mm Porträts und Zahnbögen sphärisch nicht mehr verzerrt werden und man im Nahbereich nicht mit dem Objektiv bzw. mit der Lichtquelle in Kontakt mit dem Mund geraten kann (septischer Sicherheitsabstand).
Im zweiten Teil unserer Serie zur Dentalfotografie schauen wir noch etwas detaillierter auf die Durchführung und mögliche Fehlerquellen – also seid gespannt!