Bevor wir die gängigsten Interpretationsvarianten präsentieren, kurz ein paar Hintergründe zur Traumdeutung als solche. Die Oneirologie, so der fachliche Begriff, versucht, den im Traum erlebten Ereignissen oder Emotionen bestimmte symbolische Botschaften methodisch zuzuordnen. Klingt nach Grenzwissenschaft und ist es im Vergleich etwa zu streng faktischen Disziplinen wie Physik, Chemie und Biologie auch, doch die Traumdeutung als reine Esoterik abzutun, erscheint etwas vorschnell.
So beruht sie auf Forschungen von Sigmund Freud, der Träume bzw. deren Inhalte als Spiegel des Unbewussten erklärte und ihre Deutung als durchaus wertvoll in der Psychoanalyse einstufte. Auf Freuds Arbeit „Die Traumdeutung“ aus dem Jahr 1900 stützen sich daher Forscher noch heute (viele zweifeln aber auch daran) – Tenor des Werks: Träume sind nicht nur Reflexionen von erlebten Geschehnissen, sondern drücken auch unbewusste Ängste und Sehnsüchte aus.
Zurück zu den
Zähnen. Was also bedeuten einzelne Traumsequenzen, in denen Zähne eine Rolle spielen bzw. was könnten sie mutmaßlich bedeuten? Recherchiert man hierzu, stößt man in „Traumlexika“, die zwar nicht evidenzbasiert sind, aber vielleicht Anhaltspunkte liefern können, auf zahlreiche Antworten: Träumt man von gesunden Zähnen, stünde dies etwa für Erfolg, materiellen Gewinn oder Gesundheit und Vitalität. Das Wachsen von Zähnen im Traum wird mit zu erwartendem Nachwuchs oder dem Wechsel in einen neuen Lebensabschnitt assoziiert.
Bekannter ist die Analogie vom geträumten Zahnausfall mit dem – realen oder gefürchteten – Verlust eines nahestehenden Menschen oder Versagensängsten und Haltlosigkeit. „Schlechte“ (in welcher Art auch immer) oder lockere Zähne werden von Befürwortern der Traumdeutung ebenfalls als Metapher für Negatives wie unterdrückte Aggressionen, Ängste vor einem Scheitern und seelischem oder körperlichem Verfall erklärt.
Ob sich tatsächlich klare Analogien zwischen „Zahn-Ereignissen“ in Träumen zu Ängsten, Wünschen oder realen Ereignissen im Leben des Träumenden ziehen lassen können, ist, wie schon erwähnt, durchaus umstritten. Unstrittig dagegen ist, dass gesunde und schöne Zähne einfach „traumhaft“ sind und ein mangelhafter Oralstatus ein „Albtraum“ ist (okay, dieses Fazit war alles andere als tiefenpsychologisch…).