26 May, 2023
Tja, was schön ist und was nicht, darüber lässt sich trefflich streiten. Am Ende steht aber die Erkenntnis: „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ – und je vielfältiger die Betrachter umso vielfältiger die Looks. Die Zahnästhetik gibt hier ein hervorragendes Beispiel ab, denn geradegewachsene, natürlich weiße Zähne sind längst nicht für jeden Erdenbürger das Non-Plus-Ultra. In Deutschland, so wissen Zahnärzte aus der täglichen Praxis, gilt zwar allgemein die Devise, dass schön erscheint, was akkurat aneinandergereiht und von heller Farbe ist – also ein „natürlich schönes, unauffällig weißes Lächeln“. In den USA dagegen darf es gerne etwas mehr Strahlkraft sein: Ganz besonders weiße Zähne, quasi als leuchtender Hingucker, sind in Amerika DAS Statussymbol. Was uns hier als künstlich erscheint, wird dort als erstrebenswerte Optimierung angesehen. 
24 May, 2023
Die Parodontologie ist ein im besten Sinne konservatives Gebiet, weil Therapie und Prophylaxe stets auf eine lange Zeitspanne ausgelegt sind. Und doch so dynamisch! Der Fokus liegt einmal auf mechanischen, ein andermal auf biologischen oder digitalen Strategien, im Speziellen auf der Laserzahnheilkunde oder auf einer Kombination. Wie die eigene Praxis zum Erfolg gelangt, zeigt dem Team dNA. In der klassischen professionellen Parodontalprophylaxe und ‑therapie ist die manuelle Instrumentierung von befallenen Taschen indiziert und gegebenenfalls ein chirurgisches Vorgehen. Was vor Jahrzehnten richtig war, ist auch heute nicht verkehrt, doch kommen kontinuierlich weitere Optionen hinzu. 
24 May, 2023
Staubige Straßen, Pferdefuhrwerke, Gesetzlose mit Colts und abseits von Poststelle, Bahngleisen und Saloons nur eine endlos weite Landschaft mit Kakteen: Der Wilde Westen im 19. Jahrhundert weckt viele Assoziationen, eine allerdings nicht – die eines Zahnarztes im weißen Kittel. Dabei gibt es erstaunliche Verbindungen. Denn einer der berühmtesten Westernhelden überhaupt war studierter Zahnarzt, genauso wie der wichtigste Autor von Westernromanen. Dallas, Texas, 1873: Doc Holliday betritt die Szene. Ein hagerer, stets elegant gekleideter Mann mit gepflegtem Haar und Oberlippenbart. Er hatte 1872 am Pennsylvania College of Dental Surgery promoviert und war in vielerlei Hinsicht eine absolute Ausnahmeerscheinung seiner Zeit. Denn Zahnärzte waren alles andere als alltäglich an der Grenze der bekannten Welt – dentale Eingriffe beschränkten sich fast immer nur auf die Extraktion übel infizierter Zähne, die Schmerzen verursachten, deren Intensität einem veritablen Bauchschuss nahekamen. Ausgeführt wurden die Prozeduren unter unterirdischen hygienischen Bedingungen von Berufsfremden. Ob dabei immer der richtige Molar lokalisiert wurde, ist mehr als fraglich. Holliday war da ein ganz anderes Kaliber: Glaubhafte Überlieferungen schildern den Doc als hochversierten Zahnarzt – berühmt wurde er aber durch zusätzliche Skills, die ganz zu den Klischees des Westens passen: Denn tagsüber praktizierte er am Patienten, doch nachts griff er im Saloon zu den Spielkarten. Seinem legendären Ruf als raffinierter Glücksspieler (Poker, was sonst) und standfester Trinker (Whiskey, was sonst) wurde er wohl mehr als gerecht. In die amerikanische Geschichte ging er vor allem wegen seiner schnellen Hand am Colt ein. 
May 26, 2023

Der „dentale“ da Vinci-Code: Warum so schüchtern, Mona Lisa?

Es ist vielleicht das berühmteste Lächeln der Welt. Doch als Postermotiv in einer Zahnarztpraxis taugt es kaum: Die Mona Lisa (italienisch: La Giaconda – „die Heitere“) wurde zwar von Leonardo da Vinci handwerklich meisterhaft und versetzt mit viel Symbolik auf Leinwand verewigt, doch so richtig aus sich heraus geht die heitere junge Frau offenbar nicht. Was ist nicht schon von Kunstexperten und Betrachtern über das Lächeln der Mona Lisa diskutiert worden – auch über die Frage, warum sie denn dabei keine Zähne, wirklich nicht im Mindesten, preisgibt.

 

Erklärungsansätze gibt es viele. Ein besonders interessanter: Einige Historiker glauben, die reale Person, die da Vinci Porträt saß, war die Adelige Isabella von Aragon – und diese litt erwiesenermaßen unter – damals durchaus üblich – sehr „schlechten“ Zähnen. Einer Untersuchung der Bradford University zufolge, eine von Englands führenden Institutionen auf dem Gebiet der Forensik, wies Isabella starke Zahnverfärbungen auf, so dass sie zu Hilfsmitteln wie Bimsstein und groben Zahnstochern griff und dazu einer im frühen 16. Jahrhundert aufkommenden Pflege mit Zahnpasta aus Ziegelstaub und gemahlenem Viehhuf vertraute. Eine rabiate Mundhygiene also, die auch den Zahnschmelz in Mitleidenschaft zog, wie die Skelettanalysen zeigten. Kurz: Ihre Zähne taugten kaum für ein betörendes Lächeln, weshalb der Meister sie auch nicht auf die Leinwand bannte.  

Klingt nach einer schlüssigen Lösung, doch was, wenn die Porträtierte gar nicht Isabella war, wie andere Experten vermuten. Wie lässt sich dieser „dentale“ da Vinci-Code dann knacken? Vielleicht überhaupt nicht, was dem Mystischen des Gemäldes natürlich gut täte. Vielleicht aber doch. Nämlich dank einer schon länger bekannten Beobachtung aus der Kunstgeschichte, wonach Porträts von Menschen, die Zähne zeigen, bis in die Moderne allgemein auffallend selten sind. Weshalb?  Hier werden vor allem drei Gründe ins Feld bzw. ins Atelier geführt.

Erstens: Langes Modell sitzen mit geöffnetem Mund und sichtbaren Zähnen, möglichst unbeweglich und mit entspanntem Gesichtsausdruck, ist kaum möglich und gleicht einer Tortur. Wer heutzutage ein breites Lächeln für ein Gruppenbild oder ein Selfie aufsetzt, weiß, wie lange sich die Sekunden ziehen können, bis das Bild entsteht. Der Renaissance-Adel wäre kaum bereit gewesen, eine solche Anstrengung über viele Stunden aufzubringen. Zweitens: Wird ein Kopf mit offenem Mund und Zähnen dargestellt, rückt diese Gesichtspartie fast zwangsläufig in den Fokus des Betrachters, ein Effekt, den Auftraggeber und Künstler aber nicht erzielen wollten. Dritte Erklärung, warum ein Lächeln mit Zahndarstellung in früheren Jahrhunderten kaum auf Gemälden wiedergegeben wurde: Ganz einfach, es geziemte sich nicht! Wer etwas auf sich hielt, und das war ganz besonders die gehobene Gesellschaft, zeigte schlicht keine Zähne. Ein diskretes Lächeln entsprach der Etikette, offene Münder und „viel Zahn“ waren dagegen (meist) Insignien des Ungezügelten, des Pöbels, von Betrunkenen und Rohlingen. Also eines Klientel, dem die reale Mona Lisa keineswegs entsprach.

 

Argumente wie die genannten könnten also erklären, warum La Giaconda – „die Heitere“ – so schüchtern lächelt. Geheimnisvoll bleibt ihr Ausdruck dennoch, weshalb sich der genaue Blick auf ihr Porträt weiter lohnt – vielleicht ja doch als Poster in der Zahnarztpraxis.

 

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26 May, 2023
Tja, was schön ist und was nicht, darüber lässt sich trefflich streiten. Am Ende steht aber die Erkenntnis: „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ – und je vielfältiger die Betrachter umso vielfältiger die Looks. Die Zahnästhetik gibt hier ein hervorragendes Beispiel ab, denn geradegewachsene, natürlich weiße Zähne sind längst nicht für jeden Erdenbürger das Non-Plus-Ultra. In Deutschland, so wissen Zahnärzte aus der täglichen Praxis, gilt zwar allgemein die Devise, dass schön erscheint, was akkurat aneinandergereiht und von heller Farbe ist – also ein „natürlich schönes, unauffällig weißes Lächeln“. In den USA dagegen darf es gerne etwas mehr Strahlkraft sein: Ganz besonders weiße Zähne, quasi als leuchtender Hingucker, sind in Amerika DAS Statussymbol. Was uns hier als künstlich erscheint, wird dort als erstrebenswerte Optimierung angesehen. 
24 May, 2023
Die Parodontologie ist ein im besten Sinne konservatives Gebiet, weil Therapie und Prophylaxe stets auf eine lange Zeitspanne ausgelegt sind. Und doch so dynamisch! Der Fokus liegt einmal auf mechanischen, ein andermal auf biologischen oder digitalen Strategien, im Speziellen auf der Laserzahnheilkunde oder auf einer Kombination. Wie die eigene Praxis zum Erfolg gelangt, zeigt dem Team dNA. In der klassischen professionellen Parodontalprophylaxe und ‑therapie ist die manuelle Instrumentierung von befallenen Taschen indiziert und gegebenenfalls ein chirurgisches Vorgehen. Was vor Jahrzehnten richtig war, ist auch heute nicht verkehrt, doch kommen kontinuierlich weitere Optionen hinzu. 
24 May, 2023
Staubige Straßen, Pferdefuhrwerke, Gesetzlose mit Colts und abseits von Poststelle, Bahngleisen und Saloons nur eine endlos weite Landschaft mit Kakteen: Der Wilde Westen im 19. Jahrhundert weckt viele Assoziationen, eine allerdings nicht – die eines Zahnarztes im weißen Kittel. Dabei gibt es erstaunliche Verbindungen. Denn einer der berühmtesten Westernhelden überhaupt war studierter Zahnarzt, genauso wie der wichtigste Autor von Westernromanen. Dallas, Texas, 1873: Doc Holliday betritt die Szene. Ein hagerer, stets elegant gekleideter Mann mit gepflegtem Haar und Oberlippenbart. Er hatte 1872 am Pennsylvania College of Dental Surgery promoviert und war in vielerlei Hinsicht eine absolute Ausnahmeerscheinung seiner Zeit. Denn Zahnärzte waren alles andere als alltäglich an der Grenze der bekannten Welt – dentale Eingriffe beschränkten sich fast immer nur auf die Extraktion übel infizierter Zähne, die Schmerzen verursachten, deren Intensität einem veritablen Bauchschuss nahekamen. Ausgeführt wurden die Prozeduren unter unterirdischen hygienischen Bedingungen von Berufsfremden. Ob dabei immer der richtige Molar lokalisiert wurde, ist mehr als fraglich. Holliday war da ein ganz anderes Kaliber: Glaubhafte Überlieferungen schildern den Doc als hochversierten Zahnarzt – berühmt wurde er aber durch zusätzliche Skills, die ganz zu den Klischees des Westens passen: Denn tagsüber praktizierte er am Patienten, doch nachts griff er im Saloon zu den Spielkarten. Seinem legendären Ruf als raffinierter Glücksspieler (Poker, was sonst) und standfester Trinker (Whiskey, was sonst) wurde er wohl mehr als gerecht. In die amerikanische Geschichte ging er vor allem wegen seiner schnellen Hand am Colt ein. 
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