Waterloo: Der Begriff weckt längst die unterschiedlichsten Assoziationen. Zunächst einmal ist da natürlich der Ort gleichen Namens bei Brüssel – ihn gab es schon lange vor der historischen Schlacht und es gibt ihn heute noch. Rund 30.000 Einwohner, eine prosperierende mittelgroße Stadt, in der Französisch gesprochen wird. Denkt man den Begriff Waterloo ist aber natürlich fast immer nicht der Ort selbst gemeint, sondern eben besagte Schlacht im Juni 1815 zwischen Frankreich und einer Allianz aus England und Preußen, die Napoleon krachend verlor. Und nein, eigentlich ist meist auch nicht diese eine Schlacht selbst gemeint, sondern vielmehr das Synonym, das schlicht für eine verheerende Niederlage steht – so kann heute nicht nur ein Heerführer, sondern jeder sein Waterloo erleben, ob privat im Spiel, beim Sport oder beruflich. Die schwedischen Popbarden von ABBA besangen es und erfuhren das Gegenteil, als sie mit dem Song überlegen den Europäischen Songcontest gewannen.
Kurz: Waterloo war und ist in vieler Munde, doch was haben jetzt eigentlich Zähne mit dem Begriff zu tun? Vielleicht erlebt mancher Zahnarzt mal sein Waterloo, wenn sich ein Zahn trotz intensiver Behandlung eben doch nicht mehr retten lässt. Aber es gibt noch eine ganz andere Verbindung, eine historische und aus heutiger Sicht äußerst makabre, die Zähne und Waterloo direkt miteinander verbinden– die so genannten „Waterloo-Zähne“!
Damit geht‘s zurück aufs Schlachtfeld: Denn zwar war 1815 schon länger künstlicher Zahnersatz, etwa aus Porzellan bekannt, doch an natürliche Zähne kam er längst nicht heran – zu zerbrechlich, farblich nicht überzeugend, kostspielig und aufwendig in der Produktion, gut gemeinte Versuche zwar, aber mäßig praktikabel. Echte Zähne standen daher hoch im Kurs, auch als Zahnersatz. Nur woher nehmen und nicht stehlen? Diese Frage wurde kurzerhand mit ihrer letzten Vokabel beantwortet: Stehlen also! Zähne wurden eher unsanft Toten entnommen, um sie Lebenden zu verkaufen und zu implantieren. Ein einträgliches Geschäft für Leichenfledderer, die sich bei Toten in Gräbern oder auf Schlachtfeldern bedienten – ein ganz spezieller Zweig der Beschaffungskriminalität, den es zwar schon vor Waterloo gab, doch mit der berühmten Schlacht eine Hochzeit erlebte, weshalb so gewonnene Zähne fortan allgemein als „Waterloo-Zähne“ bezeichnet wurden.
Zehntausende Tote und Sterbende bedeckten die Schlachtfelder und luden Skrupellose zu einer wahren Zahnernte ein. Den Toten wurden gesund erscheinende Zähne extrahiert, und da man gerade dabei war, wurde auch vor Verwundeten nicht Halt gemacht. Brutal und unethisch ja, aber für die Beschaffer vor allem eines: lukrativ. So heißt es in einem zeitgenössischen Bericht, „ein Einziger soll von dem Schlachtfelde von Waterloo für fünfzigtausend Thaler Zähne zurückgebracht und verkauft haben“. Auch auf den Schlachtfeldern in Deutschland sei die Ausbeute an extrahierten Zähnen gewaltig gewesen, und der Amerikanische Bürgerkrieg sorgte erneut für eine Schwemme an Zähnen, die nach England verschifft wurden – egal von welchem Schauplatz stammend, hatte sich die bizarre Handelsware als „Waterloo-Zähne“ einen Namen gemacht. Natürliche Zähne standen wie selbstverständlich im Produktportfolio vieler Zahnärzte.
Klassisches Recall bleibt das A und O
Indes stellt das Scaling and Root Planing nach wie vor den Goldstandard in der Parodontalprophylaxe und –therapie dar. Auch hier sorgt digitale Technik in Form von Patientenverwaltungsprogrammen dafür, dass keiner „vergessen“ und die Termine eingehalten werden. Dabei kommen klassische Handinstrumente, piezokeramisch oder magnetorestriktiv arbeitende Ultraschallgeräte, Pulverstrahlgeräte (ggf. unter Verwendung von Glycin- oder Erythritol-Pulvern) zum Einsatz.
Laser-Verfahren dringen selbst in anatomisch schwer zugängliche Regionen vor und wirken dort mit bakteriziden, detoxischen und hämostatischen Effekten (photodynamische Therapie). Das Prinzip4: Ein Photosensibilisator bindet sich an die Zielzelle (= pathogener Mikroorganismus) und wird mit Licht einer passenden Wellenlänge aktiviert. Dadurch entstehen Singulett-Sauerstoff und weitere hochreaktive Sauerstoffspezies, die toxisch unter anderem auf Bakterien, wahrscheinlich vornehmlich auf die zytoplasmatische Membran, wirken.
Adjuvante Maßnahmen können eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Hierzu zählt etwa die Gabe chemischer Wirkstoffe wie Chlorhexidin für die Anwendung in der Praxis oder zu Hause, entsprechend in unterschiedlichen Konzentrationen und Darreichungsformen (z.B. Mundspülung, Spray, Gelatine-Chip). Des Weiteren gehören im Falle von Entzündungserscheinungen Antibiotika dazu (z.B. Doxycyclin).
Häusliche Mundpflege auf dem Stand der Technik
Zu den antimikrobiellen Therapien, die Patienten selbst zu Hause durchführen können, zählt auch die folgende: Aus der Verbindung von Ozon mit Oliven- und Rizinusöl entsteht aktiver Sauerstoff. Sowohl das Öl als auch der Sauerstoff schützen und pflegen das Zahnfleisch und wirken wachstumshemmend auf anaerobe Bakterien.
Ebenso bietet sich im Spektrum der Zahnpasten eine große Auswahl. Zum Beispiel finden sich hier neuartige Kombinationen von Zinnchlorid und Zinnfluorid mit antibakterieller Wirkung.