Die in der nächsten Ausgabe des Journal of Alzheimer’s Disease erscheinende Arbeit bringt schlechte Mundgesundheit explizit mit einem höheren Demenzrisiko in Verbindung
und zeigt darüber hinaus interessante Zusammenhänge, etwa zwischen dem Tragen von Prothesen und Gehirnstrukturen, auf.
Die Forschungsgruppe aus China hatte es sich zum Ziel gesetzt, Verbindungen zwischen schlechter Mundgesundheit und Fällen inzidenter Demenz sowie kognitivem Verfall und der Veränderung von Gehirnstrukturen zu untersuchen. Zu diesem Zweck griffen sie auf Daten von insgesamt 425.183 Probanden aus der UK Biobank zurück. Bei allen von ihnen lag zu Studienbeginn keine Demenz vor.
Unter Zuhilfenahme verschiedener Regressionsmodelle kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass sowohl schmerzendes Zahnfleisch und Zahnschmerzen als auch das Tragen von Prothesen mit einem erhöhten Risiko für eine inzidente Demenz assoziiert sind. Sie stellten zudem eine Verbindung zwischen Prothesen und einem schnelleren kognitiven Verfall fest – einschließlich längerer Reaktionszeiten und eines schlechteren Zahlengedächtnisses. Bei Probanden mit Prothesen zeigten sich den Forschern zufolge außerdem kleinere Oberflächenareale in bestimmten Bereichen des Scheitel- und des Schläfenlappens.
In der Schlussfolgerung der Autoren heißt es: Schlechte Mundgesundheit ist mit einem höheren Risiko einer inzidenten Demenz assoziiert. Das Tragen von Prothesen könne als Indikator für einen schnelleren kognitiven Verfall angesehen werden und sei zudem mit der Veränderung von Gehirnstrukturen in bestimmten Regionen assoziiert.
Quelle: Zhang RQ, Ou YN, Huang SY, Li YZ, Huang YY, Zhang YR, Chen SD, Dong Q, Feng JF, Cheng W, Yu JT. Poor Oral Health and Risk of Incident Dementia: A Prospective Cohort Study of 425,183 Participants. J Alzheimers Dis. 2023 May 12. doi: 10.3233/JAD-221176. Epub ahead of print. PMID: 37212101.